Musikstrategie für Österreich – Informationen & Umfrage

Österreich entwickelt erstmals eine umfassende Musikstrategie! Ziel ist es, die Lebens- und Arbeitsrealität von Musiker:innen und allen Menschen, die im Musikbereich tätig sind, nachhaltig zu verbessern. Die Basis für die Erarbeitung der Musikstrategie ist das aktuelle Regierungsprogramm und ein einstimmiger (!) Beschluss aller Parteien im Nationalrat vom 10.7.2025. Der Prozess wird vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) gesteuert und findet in enger Abstimmung mit der Branche statt.

Infos zur MUSIKSTRATEGIE

Der ÖMR hat sich gemeinsam mit AKM, FAMA, mica, VTMÖ und Hannes Tschürtz bereits vor der letzten Nationalratswahl sehr für eine Musikstrategie eingesetzt (siehe unsere „Roadmap“ 11/2024). Wir waren in das Prozessdesign von Anfang an eingebunden und sind in der Person unserer Präsidentin Eva-Maria Bauer in der koordinierenden „Fokusgruppe“ vertreten.

Im Folgenden wird die Prozessstruktur dargestellt und welche Möglichkeiten es zur Mitwirkung für unsere Mitglieder gibt. Abschließend gibt es FAQ zu Fragen, die seit dem Kick-Off der Musikstrategie am 11.11.2025 häufig an uns herangetragen wurden.

Das ÖMR-Leitungsteam

Phase 1: Datenerhebung mit Online-Umfrage

Als erster Schritt nach dem Kick-Off am 11.11.2025 wurde eine breite Online-Umfrage veröffentlicht, die sich an alle Personen richtet, die professionell in der Musikbranche tätig sind. Sie erfasst Erfahrungen, Einschätzungen und Bedürfnisse von Musikschaffende. Mit den daraus gewonnen Daten erfolgt eine Priorisierung von Themensetzungen im weiteren Prozessverlauf.

Im Hintergrund arbeitet das mica – music austria an einem „Mapping“ – also an einer Sammlung von verfügbaren Zahlen, Fakten und Daten zur Branche. Idealerweise könnte diese Datensammlung der Beginn eines regelmäßigen Monitorings sein.

Online-Umfrage – Deine Stimme zählt! 
Bis 5. Dezember läuft eine Online-Umfrage für alle Interessierten. Gestalten Sie die Musikstrategie Österreich 2026 mit – egal ob als Künstler:in, Veranstalter:in, Label, Pädagog:in, Musik-Tech-Start-up oder Manager:in tätig sind – die gesamte Branche ist eingeladen, mitzuwirken.

Bitte um VERBREITUNG dieser Umfrage!

Zur UMFRAGE

IGs können ihre Positionen direkt einreichen!
Während sich die Online-Umfrage vorrangig an Einzelpersonen richtet, haben wir mit dem Ministerium vereinbart, dass Institutionen / IGs ihre Positionspapiere, Maßnahmenvorschläge und Empfehlungen bis 31.12.2025 direkt an das Ministerium schicken können. Bitte ggf. auch relevantes Datenmaterial teilen, das nicht-öffentlich zugänglich ist.

>> Email an: musikstrategie@bmwkms.gv.at

Zum KONTAKT

Phase 2: Situationsanalyse mit Arbeitsgruppen

Im ersten Quartal 2026 sind 6-8 themenspezifische Arbeitsgruppen mit geladenen Expert:innen geplant, ggf. auch Fachgespräche mit Institutionen. Die Arbeitsgruppen („Workshops“) werden von Lucas Knoflach inhaltlich vorbereitet und moderiert.

Welche Themen behandelt werden, ergibt sich aus den Ergebnissen der Online-Umfrage und soll in der nächsten Sitzung der Fokusgruppe im Dezember 2025 diskutiert werden. Die Fokusgruppe wird zudem mitbestimmen, welche Expert:innen / Institutionen themenspezifisch eingeladen werden.

Die wissenschaftliche Prozessbegleitung (Büro für Kulturstatistik, Berlin) sammelt parallel dazu internationale Best-Practice-Beispiele und erstellt eine Strukturanalyse des Musikmarkts auf Basis des verfügbaren Datenmaterials (Studien, Berichte, Statistik, Positionspapiere…).

Phase 3: Redaktion und Handlungsempfehlungen

Das Strategiepapier soll im Herbst 2026 veröffentlich werden. Verantwortlich für die Endredaktion ist die strategische Prozessbegleitung in Abstimmung mit dem BMWKMS. Die Musikstrategie soll neben einer Analyse des Status Quo mit Daten und Fakten auch Handlungsfelder identifizieren und Empfehlungen für Maßnahmen für die kommenden 5-10 Jahre beinhalten.

 

FRAGE: Wer arbeitet an der Musikstrategie mit?

Projektteam im BMWKMS: Das Projektteam besteht aus Theresia Niedermüller (Sektionsleitung Kunst und Kultur), Stefan Hahn (Abteilungsleiter Musik und darstellende Kunst), und Martin Seiwald (Musikförderung).

Prozessbegleitung: Die Erarbeitung der Musikstrategie wird strategisch und wissenschaftlich durch Lucas Knoflach und das Büro für Kulturstatistik begleitet. Die wissenschaftliche Begleitung umfasst die Auswertung der Online-Umfrage und weiterer verfügbarer Daten zur Musikbranche sowie eine Recherche von internationalen Best-Practice-Beispielen. Die strategische Begleitung verantwortet die Vorbereitung und Moderation der Arbeitsgruppen im Frühjahr 2026 sowie die Endredaktion des Strategiepapiers.

Fokusgruppe: Das Projektteam wird durch eine Fokusgruppe mit sieben Vertreter:innen aus dem Musiksektor unterstützt. Sie soll als „sounding board“ der Branche fungieren und hat koordinierende sowie beratende Funktion. Sie wird sich alle 1-2 Monate mit dem Projektteam treffen. Das erste Treffen fand am 6.11. statt, das nächste ist für Dezember 2026 anberaumt. Die Fokusgruppe wird auch die Möglichkeit haben, bei Bedarf Expert:innen hinzuziehen.
Mitglieder der Fokusgruppe sind:

+ Dalia Ahmed – Musikjournalistin und Kuratorin (FM4)
+ Eva-Maria Bauer – Musikwissenschaftlerin (ÖMR)
+ Anna Buchegger – Musikerin
+ Mischa Janisch – Musikproduzent, Mixing- und Mastering-Ingenieur (u.a. MDW)
+ Matthias Pirngruber – Musikmanager (Agentur Töchter + Söhne)
+ Bernhard Steirer – Veranstalter (u.a. Elevate Festival in Graz, Musikbeirat bmwkms)
+ Constanze Wimmer – Prof. für Musikvermittlung und designierte Rektorin des Mozarteum

 

FRAGE: Ist die Musikstrategie rein wirtschaftlich ausgerichtet?

Nein! Obwohl im Entschließungsantrag des Nationalrats noch von einer „Musikstandortstrategie“ die Rede ist, wurde entschieden eine umfassendere Musikstrategie auszuarbeiten, die z.B. auch musikalische Bildung und die Perspektive des Publikums miteinschließt. Berücksichtigt werden sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Aspekte. Der Fokus liegt jedoch auf professionellem Musikschaffen – regional und national.

 

FRAGE: Welche Themen und Ziele hat die Musikstrategie?

Die Themensetzung wird sich aus der Auswertung des Online-Fragebogens, der Analyse von verfügbaren Daten und Fakten und dem Input von Fokusgruppe und Stakeholdern ergeben. Die Ziele sind hingegen klar: mehr Sichtbarkeit, mehr Fairness, neue Chancen, gezielte Förderung.
Konkret sind die Zielsetzungen wie folgt ausformuliert:

+ Schutz der künstlerischen Vielfalt
+ Verstärkte Sichtbarkeit für österreichische Musik im In- und Ausland
+ Nachhaltige Weiterentwicklung und Professionalisierung des österreichischen Musiksektors
+ Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Karrierechancen

 

FRAGE: Wie nachhaltig ist die Musikstrategie?

Es ist das dezidierte Ziel des BMWKMS die Musikstrategie so aufzusetzen, dass sie praxisnah ist, evidenzbasierte Handlungsempfehlungen enthält, in die Zukunft weist und über die aktuelle Regierungsperiode hinaus als kulturpolitischer Leitfaden dienen kann. Bei den Maßnahmen wird voraussichtlich zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Empfehlungen unterschieden werden.
Es ist der Plan der Regierung, einige kurzfristige Maßnahmen noch in der aktuellen Regierungsperiode umzusetzen (soweit budgetär möglich), und den Grundstein für langfristige strukturelle Verbesserungen zu legen.

 

FRAGE: Wie findet die Abstimmung mit der Branche statt?

Die sogenannte „Fokusgruppe“ mit sieben Vertreter:innen aus der Musikbranche ist das zentrale Koordinations- und Beratungsorgan für den Prozess. Der ÖMR ist in der Person von Eva-Maria Bauer darin vertreten. Im Frühjahr 2026 wird es thematische Arbeitsgruppen mit eingeladenen Expert:innen / Institutionen geben. Der Online-Fragebogen (bis 5.12.2025) richtet sich auf breiter Basis an Einzelpersonen aus der Branche – jede/r kann mitmachen. Parallel dazu können Institutionen / IGs ihre Positionen bis 31.12.2025 direkt an musikstrategie@bmwkms.gv.at einsenden.

Alle Informationen auf: Musikstrategie des BMWKMS

Fotos: BMWKMS, Waves Vienna/Alexander Galler

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