SUSTAINABILITY - BEAUTY - INCLUSION

Auf Einladung des European Music Council nahm ÖMR-Präsident Harald Huber am 21. Februar 2024 an der Veranstaltung „MUSIC @ NEB: Sounding out opportunities for music in the New European Bauhaus“ im EU-Parlament in Brüssel teil. Hier sein Bericht und seine Wortmeldung.

Der “European Green Deal” soll mit Einbeziehung der Künste breiter aufgestellt werden. Das „Bauhaus“ der 1920er Jahre in Weimer/Dessau hat einstens die Orientierung von Architektur und Design an den Bedürfnissen der Menschen proklamiert. Nun wurden als Schlüsselbegriffe des NEB-Programms ausgegeben: SUSTAINABILITY / BEAUTY / INCLUSION.

Es ging um die Beachtung der Möglichkeiten der Musik in diesem Zusammenhang. Einige Verantwortliche und Abgeordnete (MEP) waren präsent: Iliana Ivanova (Commissioner, per Video), Marcos Ros Sempere, Zeljana Zovko, Laurence Farreng und vor allem Soléne Gautron, die sich als informierte Ansprechpartnerin präsentierte. Seitens der Musik präsentierten Audrey Guerre und Simone Dudt (EMC), Hajo Toppius („Selbstgebaute Musik“, Berlin), Erica Romero Pender (Live Music Production), Wim Wabbes (Europe Jazz Network) und Lars Ebert (Culture Action Europe).

Hier meine Wortmeldung:
Ich möchte einige Punkte nennen um einen Zusammenhang mit den Fünf Musikrechten des International Music Council und der Europäischen Agenda für Musik des European Music Council herzustellen:

•    Zugang zu Musik und Freiheit kultureller Ausdrucksformen
Musikschulen, das Fach Musik in Schulen und Konservatorien/Universitäten sollten offen sein für alle Formen des musikalischen Ausdrucks, sollten offen sein für Diversität und offen für unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge zu diesem Thema. Kulturelle Bildung ist eine zentrale, wesentliche gesellschaftliche Aufgabe.

•    Zugang zu Medien und faire Vergütung
Wir brauchen dringend eine neue Europäische Internetplattform für alle Musikrichtungen mit fairer Vergütung (auch für weniger beachtete Musikkulturen). Der österreichische Weg, Mindesthonorare für alle Kunstschaffenden und im Kulturbereich Arbeitenden in die Wege zu leiten sollte von der EU aufgegriffen werden.

•    Ökologische Herausforderungen
Musik und Architektur bzw. Transport sind wichtige Themen. Es wäre aber notwendig, dass auch Musikschaffende die wirklich großen dringenden Probleme in öffentlichen Veranstaltungen und in ihren Werken ansprechen. Wir brauchen Popsongs, Orchesterwerke, Installationen etc. um Bewusstsein zu schaffen bezüglich
– 8 Milliarden Individuen auf unserem wunderbaren Planeten haben Anspruch auf alle Menschenrechte. Die aktuellen Fakten sind jedoch:
– 2,2 Billionen US-Dollar weltweit jedes Jahr für Rüstungsausgaben
– 40 Milliarden Tonnen Kohlendioxid-Emissionen weltweit jährlich
– 6,5 Milliarden Euro jährlich allein in Europa, um Altlasten (kontaminierte Stätten) unter Kontrolle zu halten.

•    Feier des Lebens
Die Gesellschaft braucht Musik nicht nur als Ausdrucks- sondern auch als Lebens- und Überlebensmittel. Inklusion bedeutet nicht nur Respekt und Partizipation, sondern auch tägliches Training, wie Konflikte in humaner Art und Weise bearbeitet und bewältigt werden können.
Analog zu religiösen Ritualen sollte es in Europa in jeder Stadt und in jedem Dorf einmal die Woche einen „Day of Human Rights and Sustainable Development“ mit Konzerten, Vorträgen, Lesungen und Diskussionen geben. So könnte die Verbindung von Ökologie, Kunst und Inklusion wirksam umgesetzt werden.

Diese Webseite benutzt Cookies